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Asante e.V:

Einschulungstest. Was für ein Tag!

Jedes Jahr im Januar beginnt in Kenia das neue Schuljahr. Für die erste Kindergartenklasse bedeutet das, dass etwa 50 neue Kinder in den Kindergarten kommen. Dafür können die Eltern ihre Kinder anmelden, die im letzten Jahr drei Jahre alt geworden sind. Die Anmeldezahlen sind jedes Jahr enorm, denn die Eltern wollen ihre Kinder unbedingt in den Kindergarten Little Kristina bringen, weil es dort eine gute Ausbildung, gutes Essen und Patenschaften für die Ausbildungsgebühren gibt. Es gab etwa 400 Anmeldungen, von denen nach einer Vorauswahl 180 Kinder zur Einschulung eingeladen wurden.

Lassen Sie sich zu einigen Erfahrungen mitnehmen.

Der erste Test für jedes Kind besteht darin, die drei Treppen zur Kindergärtnerin ohne Hilfe der Mutter hinaufzugehen. Tina ist eine der ersten und stolz auf sich, weil sie den ersten Test bestanden hat. Die Erzieherin der ersten Teststation malt Tina zur Belohnung rote Farbe auf den kleinen Finger.  Plötzlich fließen die Tränen, auch ihre Mama kann Tina nicht trösten. Tina versucht, die rote Farbe an ihrem weißen T-Shirt abzuwischen. Wir stehen ratlos daneben, bis uns ihre Mutter erklärt, dass bei einem Malaria-Test zuerst Jod auf den Finger aufgetragen wird, bevor man mit einer Nadel in den Finger sticht, um einen Tropfen Blut zu gewinnen. Jetzt hat Tina Angst, dass wir ihr in den kleinen Finger pieksen. Peinlich berührt stehen wir nun vor unserem eigenen Fehler. Wir haben vergessen, uns in die Kinder hineinzuversetzen. Inzwischen weinen drei weitere Kinder und sieben andere halten panisch ihre roten Finger in die Luft. Planänderung: Der erste Test wird nun mit der Farbe Grün belohnt und die Farben werden nicht auf die Fingerkuppen, sondern auf die Außenseiten der Finger gemalt. Hürde eins ist genommen.

Viele der anderen Tests sind einfacher, andere wiederum nicht so einfach. Beim letzten Test zeigen wir jedem Kind fünf Obst- und Gemüsesorten.  Eine Mango, eine Orange, eine Banane, eine Kokosnuss und eine Tomate. Die Erzieherin erklärt dem Kind immer die Namen der Früchte und sagt dann: Gib mir die Banane, gib mir die Kokosnuss und so weiter. Wir merken schnell, dass wir es bei den Kindern mit kleinen Menschen zu tun haben, die uns die Erscheinungsformen der Armut hier in Tiwi vor Augen führen. Manche Kinder kommen aus Familien, die sich keine Orangen oder Tomaten leisten können, für die eine Banane schon mehr kostet, als sie zur Verfügung haben. Und so sehen wir, dass viele Kinder uns die fünf Früchte richtig geben können, andere schaffen das nicht.

Was wir aber sehen, ist die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, der Wille, ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen und die damit verbundene Hoffnung, dass ihren Kindern in der Zukunft alle Wege offen stehen.

Und aus dieser Liebe heraus hören wir an der dritten Teststation sehr oft die Antwort auf unsere Frage „wie heißt du?“ die Antwort „Mama nennt mich Toto (Kosename „Kindchen“)“ und auf die Frage „woher kommst du?“ die Antwort „von zu Hause“. Liebe und ein Zuhause sind das, was wir hier in unserem Kindergarten brauchen, damit die Erziehung, die wir geben, gedeihen kann.


Ca. 340 Eltern, Mütter, hatten ihre Kinder im Kindergarten “Little Kristinas” angemeldet.  Das Geburtsdatum war – wie schon in 2023 – ausschlaggebend dafür, zu den “Interviews” eingeladen zu werden.

Geburtsdatum heisst:  die Kleinen, die wir einladen werden, durften im Januar 2024 – dem Einstieg in den Kindergarten – 2 Jahr 10 Monate bis 3 Jahre 4 Monate “alt” sein.  Von fast 400 Kinderchen passten 185 in diesen Zeitrahmen. Und sie kamen, mit ihren Angehörigen. Sie wurden erwartet von Angelika und David, von Margaret, von Mwanamisi, und von 11 KindergärtnerInnen.

Einige Kinder liebten die Tests, nachdem sie alle fünf Gruppentests freudig ausgeführt hatten,  forderten sie weitere Tests: “Ist das alles?” fragen sie.

Ein Zwillingspärchen war angetreten, einer der Kleinen schaffte alles sehr gut – und wurde in den Kindergarten aufgenommen. Der Zwillingsbruder saß tagelang schreiend zuhause. “Ich gehe in keinen anderen Kindergarten, ich will bei Abdalla sein”. Nun, auch wenn den Zwillingsbruder die Tests etwas gefordert hatten, war seine Energie die Kindergartenzeit gemeinsam mit seinem Bruder zu verbringen, sehr beeindruckend. Er hat es natürlich geschafft – er ist im Kindergarten, mit seinem Zwillingsbruder.

Heute? Vier Wochen später? Der Lernprozess hat begonnen, mit unwahrscheinlicher Disziplin und Freude folgen sie ihren KindergärtnerInnen. Und lernen. Sie haben begonnen, mich zu grüßen: "MZUNGU, MZUNGU".

Das hat sich inzwischen geändert, der Morgengruß den ich von 57 Kindern der Babyklasse auf dem Kindergartengelände erhalte heisst nun: "GOOD MORNING TEACHER".

Ihre Welt in ihrem Klassenzimmer ist reich, sie spielen mit Spielsachen, die sie nie vorher sahen. Sie essen mit einem Löffel das tägliche Mittagessen, auch wenn sie dafür üben müssen.

Drei volle Kindergartenjahre liegen vor ihnen, in denen sie spielen und lernen können. Und essen können, gut und reichlich.

Bis heute konnten wir schon 22 Kindern in beiden Klassenräumen der Babyklasse eine Patenschaft aus Deutschland vermitteln. Das befreit ihre häufig arbeitslosen Mütter, Eltern, von der erforderlichen Gebührenzahlung.

Weitere sehr bedürftige Kinder warten auf eine Patenschaft, die ihnen drei sorglose Kindergartenjahre ermöglicht. Ich darf Ihnen drei besonders bedürftige Kinder vorstellen: Asha, Fossi und Halima (von links)


Standard-Engel: Die Engel für unsere Einsteigerinnen

Viele von Ihnen haben schon einen unserer Engel erworben oder geschenkt bekommen. Die Geschichte unseres Frauenprojekts kennen Sie fast alle. Heute möchten wir Ihnen einen ganz besonderen Einblick geben in das Entstehen unserer sogenannten „Standard-Engel“.

Die Standard-Engel sind unsere Grundversion der Engel: sie haben die Größe eines Rasta-Engels, aber kein Zöpfchen am Kopf. Sie sind manchmal mit einigen Unregelmäßigkeiten. Gestern z.B. fand ich einen mit einem großem und einem kleinen Auge. Sie sind auch wunderschön gehäkelt, jedoch nicht so fein und regelmäßig, wie unsere anderen Rasta-, Midi- und Miniengel. Der Grund dafür liegt darin wer die Standard-Engel häkelt. Es sind ausschließlich unsere Neueinsteigerinnen.Das sind Frauen, die schon lange darauf warten, dass wir wieder neue Häklerinnen in das Projekt aufnehmen. Oft üben diese Frauen schon vorher wie die Handarbeit geht, lassen sich manchmal von einer Nachbarin, die schon im Projekt ist, die Grundlagen des Häkelns zeigen. Einfach ist das nicht, aber wenn sich dann zehn neue Frauen bewerben und nur zwei genommen werden, dann ist es schon gut, wenn das „Probehäkeln“ einigermaßen gut verläuft.

Eine Frau, die dann eine feste Arbeitsstelle im Häkelprojekt bekommt, braucht bis zu einem Jahr, bis die Engel so gut aussehen, wie die der anderen Frauen. In der Zeit häkelt sie Standard-Engel und braucht für jeden Engel unglaublich lange. Es ist ja auch kompliziert, wobei der Körper noch geht. Dann aber kommen die filigranen Flügel und der Kopf, den man ganz gerade im Kreis häkeln muss. Am Ende ist der Standard-Engel fertig. Die komplexen Rasta-Zöpfchen gehen aber nicht.

Eine Beginnerin (wir nennen sie „newcomerin“) braucht sehr lange für einen Standard-Engel. Das bedeutet für uns, dass wir am Anfang keinen Lohn pro gehäkelten Engel zahlen können, da die Frau sonst nicht davon leben könnte. Wir zahlen am Anfang ein Grundgehalt, was bedeutet, dass für längere Zeit unsere Ausgaben wesentlich höher sind als die Einnahmen, die wir Deutschland bekommen. Doch es ist der Beginn einer Veränderung im Leben der häkelnden Mama und ihrer Kinder.

Nun müssen wir die Standard-Engel aber auch verkaufen, was sich inzwischen etwas schwierig gestaltet. Daher haben wir im Monat Februar bis April eine Sonderaktion gestartet: Ein farblich gestaltetes Fünfer-Paket von Standard-Engeln für einen Gesamtpreis von 9 Euro (anstatt 16 Euro).

Hier seht Ihr ein paar Beispiele, die wir in unserem Shop anbieten. Dort finden Sie aber noch mehr. Wir würden uns freuen, wenn Sie im Shop vorbeischauen und vielleicht einige der Standard-Engel kaufen, wohl wissend, dass Sie Frauen dabei helfen, ihren sicheren Platz im Frauenprojekt zu finden.

Hier ist der direkte Weg zu unseren Sonderangeboten: Sonderangebote auf der Engel-Website

Und hier noch zwei der Standard-Engel-Kombinationen für 9 Euro, statt 16 Euro.



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Asante e.V.
1. Vorsitzende: Dr. Angelika Mietzner, 2. Vorsitzender: Wolfgang Sausner
Ehrenvorsitz: Christine Rottland
Geisselstr. 95
50823 Köln
Tel: 0160 6504957
Mail: Info@Asante-eV.de